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Melanochromis lepidiadaptes Makanjila Point

   

Lebensraum

Der Melanochromis lepidiadaptes lebt endemisch in der Umgebung von Makanjila Point zwischen den Riffen und den sedimentarmen Übergangszonen. Sie halten sich sehr häufig in der Umgebung großer Felsen und Höhlen auf. Er lebt in einer Tiefe von 5-20 Metern.

Ernährung

Der Melanochromis lepidiadaptes zählt zu den Omnivoren, Allesfressern. Er bevorzugt den Laich und die Larven des Kampango-Welses und raubt diese – organisiert in kleinen Gruppen – dem Wels meist nachts. Dabei schießt er blitzschnell unter den brütenden Wels. In der Natur wurde beobachtet, wie er ausschließlich kranken und sterbenden Fischen Schuppen heraus reißt und frisst.

Verhalten

Er hält sich überwiegend in größeren Gruppen in seinem Habitat auf. Dabei können sich gelegentlich größere Schwärme bilden. Die Männchen sind nicht territorial gebunden. Sie graben nur während der Laichzeit kleine Gräben zwischen den Steinen und der Übergangszone und locken dort die Weibchen zum Laichen hinein. Ansonsten verteidigen sie ihr Revier weniger aggressiv. Anders als bei den meisten Mbunas schwimmen die tragenden Weibchen weiterhin mit den anderen Tieren im Schwarm und setzen später ihre Jungen zwischen den Riffen ab.

 

Nachzuchten sind erhältlich, siehe hier!

 

Zum Weiterlesen:

  1. http://www.malawi-guru.de/malawisee/fischverzeichnis-malawisee-buntbarsche/mbunas/fischverzeichnis-melanochromis/886-melanochromis-lepidiadaptes.html
  2. http://www.malawisee-aquaristik.de/mbuna.html

 

Steckbrief

Männchen erreichen eine Größe bis zu 13 cm, die Weibchen etwa 10 cm. Sie leben endemisch an den Riffen von Makanjila Point. In einer Tiefe von 5-20 Metern sind sie im sedimentfreien Felsbiotop bis hin zur Übergangszone anzutreffen. Sie ernähren sich omnivor, zählen also zu den Allesfressern. Er ist ein maternaler Maulbrüter. Die Männchen graben zwischen den Felsen Vertiefungen in den Sand zum Laichen. Ein Aquarium sollte eine Mindestkantenlänge von 130 cm und ein Fassungsvermögen von mindestens 400 Litern aufweisen. Er zählt zu den weniger aggressiven, dennoch durchsetzungsstarken Arten.

 

Männchen:

 

 

Wissenschaftlicher Bericht

Melanochromis lepidiadaptes

BOWER &STAUFFER, 1997 [1]

Dieser Buntbarsch, der Mitte der 80er Jahre unter der Bezeichnung Melanochromis sp. „lepidophage“ als Zierfisch importiert wurde, entspricht in seiner Körpergestalt und im Farbkleid dem für die Gattung typischen Aussehen: Er besitzt einen gestreckten, seitlich mäßig abgeflachten Körper und trägt auf den Flanken zwei dunkle Längsstreifen, von denen der eine in der Rückenregion und der andere vom hinteren Rand des Auges bis auf die Schwanzwurzel verläuft. Sowohl die Rücken- als auch die Afterflosse können ein verwaschenes dunkles Längsband aufweisen. Die Bauchflossen sind bis auf die weißlichen vorderen Ränder rußig-dunkelgrau getönt. Auch in der Schwanzflosse tritt häufig am hinteren Rand eine schwärzliche submarginale Bandzeichnung auf. In der Afterflosse befinden sich meist drei orangegelbe Eiflecken, die einen schwarzen Hof besitzen. Da die Fische, die eine Länge von ungefähr zwölf Zentimetern erreichen, einen deutlich ausgebildeten Sexualdichromatismus aufweisen, ist die Bestimmung des Geschlechts bei adulten Exemplaren einfach: die Weibchen besitzen ebenso wie die Jungtiere eine weißliche Grundfärbung. Männliche Fische sind dagegen leuchtend hellblau gefärbt. Nacken und Schulter zweigen bei ihnen meist einen bronzefarbenen Glanz. Bei dominierenden Männchen können die schwarzen Streifen völlig verschwinden, so dass sie schließlich einfarbig hellblau aussehen.

Der natürliche Lebensraum

von Melanochromis lepidiadaptes ist der Übergangsbereich zwischen felsigem und sandigem Untergrund in Tiefen bis knapp zehn Meter. Offenbar ist dieser Buntbarsch in einem relativ kleinen Areal endemisch, das südlich der Ortschaft Fort Maguire an der Ostküste gelegen ist. Die einzigen bislang bekannten Fundorte befinden sich am West Reef, einem Unterwasserriff, das Makanjila Point vorgelagert ist. Interessante Informationen über die Lebensweise der Fische publizierte RIBBINK und Mitarbeiter (1983). Danach leben sie im Unterschied zu den meisten anderen Melanochromis-Arten, die ausgesprochen territorial sind, gesellig in Schwärmen, die bis zu sechzig Individuen enthalten. Magenuntersuchungen durch die genannten Autoren führten zu dem Ergebnis, dass dieser Buntbarsch ein Schuppenfresser ist, der anscheinend bevorzugt die großen Haplochrominen angreift.

Die Haltung

Dieser Cichliden erwies sich als unerwartet unproblematisch. Im Vergleich zu andere Melanochromis-Arten, die sich häufig nicht nur Artgenossen gegenüber recht aggressiv verhalten, sind die Fische erfreulich verträglich. Besonders wichtig ist, dass sie keine Nahrungsspezialisten sind, sondern alle gängigen Futtermittel willig fressen, und dass auch bei der Pflege im Gesellschaftsaquarium keine Angriffe auf die Schuppen anderer Buntbarsche beobachtet wurden.

Zucht

Melanochromis lepidiadaptes ist ein ovophiler maternaler Maulbrüter, besitzt also dasselbe Fortpflanzungsverhalten wie die andren Malawibuntbarsche. Der Mutterfisch entlässt nach einer rund drei Wochen dauernden Maulbrutpflege um die dreißig Jungfische, die bereits Artemia-Nauplien fressen.

 

 

[1] Staeck, Wolfgang; Linke, Horst: Buntbarsche aus Ostafrika: Afrikanische Cichliden II. Ein Handbuch für Bestimmung, Pflege und Zucht. Tetra Verlag GmbH. 5. Komplett überarbeitete Auflage, Osnabrück 1998. S. 96f.