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Chindongo elongatus chailosi Chitande Island

 

Lebensraum

Der Chindongo elongatus chailosi Chitande Island lebt endemisch vor Chitande Island in der sedimentfreien Übergangszone. Dort lebt er in einer Tiefe von 8-15 Metern, ist aber besonders häufig in 10 Metern Wassertiefe vorzufinden.

Ernährung

Der Chindongo elongatus chailosi Chitande Island ernährt sich limnivor, also von Algen, Mikroorganismen usw. Dabei frisst er hauptsächlich das lockere Material. In kleineren Gruppen nimmt er gelegentlich auch Plankton aus dem freien Wasser auf.

Verhalten

Er kommt in großen Populationen vor, ist aber eher Einzelgänger. Nur gelegentlich zur Nahrungsaufnahme im freien Wasser bilden sich kleine Gruppen. Die Weibchen und die halbwüchsigen Tiere ziehen von Fels zu Fels zur Nahrungssuche. Die dominanten Männchen sind ganzjährig territorial und bauen tiefe Kuhlen unter Felsen und Steinen zum Ablaichen. Dabei sind die Männchen das gesamte Jahr über laichbereit. Die tragenden Weibchen verstecken sich in den Steinen der Übergangszone und lassen dort später ihre Jungtiere frei.  

 

Steckbrief

Männchen erreichen eine Größe bis zu 10 cm, die Weibchen etwa 8 cm. Der Chindongo elongatus chailosi Chitande Island lebt endemisch bei Chitande Island in der Übergangszone in einer Tiefe von 8-15 Metern.  sind sie im sedimentfreien Felsbiotop bis hin zur Übergangszone anzutreffen. Sie ernähren sich limnivor, fressen also Aufwuchs, Mikroorganismen und Plankton. Er ist ein maternaler Maulbrüter. Die Männchen verteidigen ihre Steinkuhlen aggressiv gegenüber Rivalen und sind das gesamte Jahr über paarungsaktiv. Ein Aquarium sollte eine Mindestkantenlänge von 120 cm und ein Fassungsvermögen von mindestens 300 Litern aufweisen. Er zählt zu den innerartlich aggressiven Arten. 

 

Der Chindongo elongatus chailosi Chitande Island leben in der Übergangszone des Malawisees speziell bei Chitande. Nachstehend ein sehr interessanter wissenschaftlicher Beitrag vom Malawiexperten Ad Konings über die Heimat vom Chindongo elongatus chailosi Chitande Island:

 

Die Heimat des Chindongo elongatus chailosi Chitande Island  [1]

Die Übergangszone schließt jene Sektionen der Küste ein, die beides, Felsen und Sand, vorweisen. Diese Regionen liegen entweder in seichtem Wasser an sanft abfallenden Küsten oder sie bilden das intermediäre Biotop zwischen reinen Felsengegenden und dem Sand- oder Schlammboden des Sees. Letzterer Typ des intermediären Biotops kann sich bis in sehr tiefe Wasserschichten ausdehnen und einen ganz unterschiedlichen Bestand an Cichliden beherbergen, als vergleichbare seichte Regionen. Am häufigsten liegt jedoch die Übergangszone in flachem Wasser, normalerweise nicht tiefer als 10 Meter. […] Jede Küste in Übergangszonen hat ihre eigene Variante oder Art der verschiedenen Mbuna-Komplexe.

Die Mbuna ziehen in der Regel das reine Felsenbiotop vor, da sie dort viel Futter und Unterschlupf vorfinden. Einige Arten haben aber ein besser entwickeltes Maul als andere; deshalb können sie mehr Aufwuchs aufsammeln als andere. Aufwuchs ist in den oberen Regionen des Biotops im Überfluss vorhanden, enthält aber vorwiegend unverdauliches Material. Wenn eine Art in der Lage ist, relativ gesehen mehr Aufwuchs zu „verarbeiten“ als eine andere, wächst sie schneller und erreicht eine größere Länge im Erwachsenenalter. Obwohl es für die weniger angepassten Arten noch genug Aufwuchs gibt, um davon zu leben, würden sie eine geringere Chance haben, ein Revier in einer Gegend zu gründen, in der auch größere Mbuna ihr Recht verteidigen. Und obwohl die Konkurrenz im heutigen See indirekt mit den Nahrungsspezialisierungen der verschiedenen Arten verbunden ist, richtet sie sich jedoch viel mehr nach der Reviereinnahme im bevorzugten Biotop. Ein großer oder aggressiver Mbuna kann viel eher Anspruch auf ein Revier im bevorzugten Biotop erheben, als eine kleine, friedliche Art.

Die Übergangszone wird an jeder Stelle der Nordwestküste nur von einer Mbuna-Art bewohnt. Diese Arten gehören jedoch zu drei verschiedenen Gruppen (und zwei verschiedenen Gattungen). Im fernen Norden, zwischen Ngara und Chesese, gehören die Mbuna, die an der Grenze von Sand und Felsen leben, zum Zebra-Komplex. Diese relativ großen Mbuna (maximale Körperlänge etwa 9 cm) sind durch lange Bauchflossen gekennzeichnet, die bei einigen Tieren bis über die Basis der Schwanzflosse hinausragen. Deshalb wird dieser Mbuna P. species zebra long pelvic genannt. An einem kleinen Riff in der Nähe von Chewere wird die Übergangszone von einer Art des Elongatus-Komplexes bewohnt. P. species zebra long pelvic fehlt an dieser Stelle. Von hier aus bis zur Insel Mbowe nördlich von Usisya kommen nur längliche Arten vor, die dieses Biotop bewohnen. Die schöne, dunkle Art bei Chewere, Chindongo elongatus chewere, ist dort häufig anzutreffen, und große Schulen von Weibchen und revierlosen Männchen ernähren sich vom Plankton. Chindongo elongatus chailosi ist auf Chitande und die Küste gegenüber dieser Felseninsel beschränkt. Sie ist recht verschieden von Chindongo elongatus bee, die im Süden von Chilumba und um die Insel Chirwa gefunden wird. Der „Bee“ [2] verhält sich wie Cynotilapia axelrodi und C. sp. lion, d.h. die Männchen stecken ihre Reviere auf dem offenen Sand- oder Schlammboden ab. Das Zentrum ihres Eigentums bildet eine Gruppe von zwei bis fünf kleinen Steinen, unter denen sie ihr Nest graben. Die meiste Zeit schwimmt das Männchen etwa 30 cm über seinem Revier und frisst vom Plankton. An Stelle, wo mehr als eine revierverteidigende Art die Übergangszone bewohnen, scheint es eine Aufspaltung in bevorzugte Lebensräume zu geben, d.h. einerseits hauptsächlich Felsen und auf der anderen Seite hauptsächlich Sand.

 

[1] Ad Konings: Malawicichliden in ihrem natürlichen Lebensraum. Raket B.V., Pijnacker, Holland 1989.             S. 148ff.

[2] So auch der Chindongo elongatus chailosi Chitande Island.