Menu

Pseudotropheus

Pseudotropheus ist eine Gattungsbezeichnung für afrikanische Buntbarsche (Cichlidae), die im Malawisee in Ostafrika beheimatet sind. Sie zählen zu den Mbunas, die an das Biotop der Felsküsten gebunden leben.

 

Merkmale

Buntbarsche der Gattung Pseudotropheus werden 6-16,5 cm groß. Meist unterscheiden sich beide Geschlechter einer Art farblich stark voneinander. Innerhalb dieser Gattung gibt es sehr unterschiedliche Merkmale, die eine Systematisierung erschweren. Sie ist eng verwandt mit der Gattung Melanochromis. Ebenso wie die Melanochromis haben auch die Pseudotropheus größere, zweispitzige, äußere Kieferzähne und kleine, dreispitzige innere Kieferzähne. Die Schlundzähne hingegen sind sehr klein und stehen dicht zusammen. Die Schlundzähne sind kleiner und zahlreicher als beim Melanochromis.

 

Wissenschaftlicher Beitrag

Die Gattung Pseudotropheus [1]

Eine der bekanntesten Gattungen mit einer Vielzahl an Arten, deren Zugehörigkeit zur Gattung Pseudotropheus in einzelnen Fällen umstritten ist. Im Jahre 1921 stellte REGAN die Gattung auf, deren Artenzahl seither einerseits ständig zunahm, auf der anderen Seite durch verschiedene Revisionen reduziert wurde, weil ursprüngliche Pseudotropheus-Arten dabei anderen Gattungen angegliedert wurden. Die Vertreter dieser Gattung gehören zu den sogenannten Felsencichliden („Mbuna“) und sind mit denen der Gattungen Melanochromis und Tropheus eng verwandt. So weisen die Arten der Gattung Melanochromis gleiche Anordnungen und Bezahnungsformen in Ober- und Unterkiefer auf, jedoch unterscheiden sich die Vertreter der Gattung Melanochromis beispielsweise dadurch eine geringere Zahl an Schlundzähnen (Pharyngealbezahnung), die dafür größer ausfallen.

Alle Pseudotropheus-Arten sind Maulbrüter aus dem Malawi-See. Die Nachzucht dieser verschiedenen Arten klappt jedoch nicht immer in der gewünschten Form, weil manche Weibchen aus bisher ungeklärten Gründen bei irgendeiner Störung die Maulbrut abbrechen: Die Eier werden ausgespuckt und entwickeln sich nicht mehr weiter. Sie künstlich aufzuziehen, bringt kaum nennenswerte Erfolge, und es hat viele Versuche gegeben, die künstliche Aufzucht von Maulbrüter-Eiern zu erforschen und aquaristisch in den Griff zu bekommen. [2] Die Verpilzung der Eier, zu der es nach dem Ausspucken durch die Mutter bald kommt, findet aber nur bei bereits abgestorbenen Eiern statt. Der Pilz ist nicht in der Lage, die Embryonen und Larven von Maulbruteiern direkt abzutöten. Er setzt sich erst auf die bereits zu Schaden gekommenen oder toten Eier, wie Versuche von SHAW & ARONSON [3] bestätigt haben. Zum Glück kommt dieses erwähnte Ausspucken der Eier nicht bei allen Weibchen und in allen Aquarien vor. Eigentlich ist die Nachzucht – zumindest bestimmter Arten – nicht nur unproblematisch, sondern auch ausgesprochen leicht. Eine andere Sache sind die innerartlichen Kämpfe bei der Neubesetzung eines Aquariums, bei denen die Rangfolge innerhalb der eingesetzten Tiergruppe festgelegt werden muss. Hierbei kann es zu harten Attacken kommen, und nicht selten erleiden unerwünschte Mitbewohner tödliche Verletzungen. Nach meinen eigenen Feststellungen hat ein aufmerksamer Pfleger gute Erfolge mit Nachzuchten, wenn er in einem großen, mit vielen revierähnlichen Zonen ausgestatteten Becken eine ganze Reihe von Mbuna-Arten zusammenbringt. Bei einer derartigen Ansammlung bleiben die Kämpfe größtenteils aus. Jetzt geht es nur noch darum, Weibchen herauszufangen, die den Kehlsack voll Eier haben. In einem großen Becken unternimmt man diese Versuche am zweckmäßigsten bei abgeschalteter Beleuchtung, nachdem man vorher den Standplatz des Tieres ermittelt hat. Das Weibchen wird mitsamt den Eiern in ein kleines Becken ohne weitere Einrichtung überführt. Wichtig hierbei ist die gleiche Wasserqualität in beiden Becken.

 

[1] Mayland, Hans J.: Cichliden und Fischzucht. Landbuch-Verlag GmbH, Hannover 1978. S. 283.

[2] SCHOENEN, P.: „Der Versuch einer künstlichen Erbrütung von Maulbrüter-Eiern und Beobachtungen bei der Larvenentwicklung.“ DCG-Info (Informationsblatt der Deutschen Cichliden-Gesellschaft), 8,1, S. 12-20, 1977.

[3] SHAW, E.S. & ARONSON, L. R.: „Oral Incubation in Tilapia macrocephala.“ Bull. Of the Amer. Mus. Of nat. Hist., 103, p. 397-415, 1954.